Knie: Freie Gelenkkörper

Diagnose / Therapie / Ansprechpartner

Begriffsklärung und Entstehungsursachen

Freie Gelenkkörper sind Gewebestücke aus Knorpel-, Knochen- oder Muskelmaterial, die sich innerhalb eines Gelenks lösen. Das kann aufgrund von Unfällen, Durchblutungsstörungen oder Verschleiß geschehen – oft ist es schwer, die genaue Entstehung nachzuvollziehen.

Das gelöste Gewebe ist mobil und kann bei jeder Bewegung innerhalb des Gelenks umherwandern, teilweise sogar sehr schnell, weshalb es auch den Beinamen „Gelenkmaus“ trägt. Aufgrund ihrer Beweglichkeit führen die freien Körper manchmal zu Einklemmungen oder Blockierungen und verursachen damit spontan auftretende Schmerzen.

Das Einklemmen des Gelenkkörpers in den Gelenkspalt kann schnell zu weiteren Knorpelschäden führen. Hierbei können ganze Knorpelstücke aus der Knorpelschicht herausgerissen werden – neue Gelenkkörper entstehen.

Häufig findet man die freien Gelenkkörper im Knie- und Ellenbogengelenk. Durch die sie umgebenden Gelenkflüssigkeit bauen sie Knorpel an und werden dementsprechend größer, ähnlich wie eine Austernperle durch ein Sandkorn entsteht.

Symptome und Beschwerden

Freie Gelenkkörper können einen anhaltenden Reizzustand des Gelenkes mit Schwellung und Schmerzen hervorrufen. Seltener kommt es bei akuter Einklemmung des Gelenkkörpers mit Blockierungsphänomen zu hoch schmerzhafter Bewegungsunfähigkeit des Gelenks.
Die betroffene Person fühlt deutlich, dass die Gelenkmechanik gehemmt ist.

Diagnostik

Neben der Anamnese und Untersuchung sind Röntgenbild und gegebenenfalls weitere bildgebende Untersuchungen wie CT oder MRT zur Diagnosestellung wichtig. So können Größe, Zahl und Lage der Fragmente genau bestimmt werden.

Behandlung

Die meisten störenden Gelenkkörper können mit einem schonenden arthroskopischen Eingriff entfernt werden. Nach diesen prinzipiell kleinen Eingriffen ist der Patient sofort beschwerdefrei.

In einigen Fällen ist es auch möglich und sinnvoll, abgesprengte Knochen-Knorpel-Stücke wieder an ihrem Herkunftsort zu befestigen und zur Ausheilung zu bringen. Hierzu halten wir in unserer Klinik spezielle Implantate bereit.

Sollten durch die Ablösung von Gewebeteilen Knorpel-/Knochen-Löcher entstanden sein, kann eine operative Auffüllung nötig werden (siehe Knorpelschaden).

Nachbehandlung

Bei arthroskopischer Entfernung freier Gelenkkörper gilt es, das Gelenk möglichst schnell wieder zu bewegen und zu belasten.

Bei Befestigung von Fragmenten oder nach operativer Auffüllung von Knorpel-/Knochen-Löchern braucht das Gelenk eine längere, in der Regel sechswöchige Entlastung (siehe Knorpelschaden).

Ansprechpartner

Zentrum für Schulterchirurgie, Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie
Dr. Rüdiger Ahrens

Tel 0421.8778-372
Fax 0421.8778-373
Mail orthopaedie2@roland-klinik.de