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Di, 19.12.2023

Akutschmerztherapie der Roland-Klinik rezertifiziert

Die Roland-Klinik – Fachklinik für Orthopädie und Handchirurgie – hat ihre Akutschmerztherapie erneut prüfen lassen. Der TÜV Rheinland besichtigte dafür alle Abteilungen und Stationen, führte Interviews und kontrollierte die Abläufe. Ergebnis: Die Roland-Klinik erfüllt alle Anforderungen der zertifizierten Akutmedizin, punktet mit hoher Spezialisierung sowie einem breiten Spektrum an Regionalanästhesie.

Zwei Auditoren vor Ort bewerteten besonders positiv die reibungslose Zusammenarbeit der Akutschmerztherapie mit den orthopädischen und handchirurgischen Zentren der Klinik. Der engagierte Einsatz des zehnköpfigen Teams rund um Dr. Claudia Proske, Leiterin der Anästhesie an der Roland-Klinik, wurde erneut hervorgehoben. „Gerade in der Orthopädie sind frühe Mobilisation und Physiotherapie entscheidend für den Heilungserfolg. Schmerzfreiheit ist eine wichtige Voraussetzung, um frühzeitig mit Bewegung und Therapie zu beginnen. Schön, dass wir unsere hohe Kompetenz in der Akutschmerztherapie erneut zeigen konnten“, so die Fachärztin.

Wichtige Anforderungen an die zertifizierte Akutschmerztherapie sind:

  • Ein nachgewiesen wirksames Schmerzkonzept, basierend auf den fachlichen Empfehlungen für die Behandlung postoperativer Schmerzen
  • Einheitliches Schmerzkonzept für alle Abteilungen, welches sich individuell auf Patientenbedürfnisse anpassen lässt
  • Kurze Reaktionszeit auf Schmerzmitteilungen von Patient:innen
  • Akutschmerzdienst, der täglich das Wohlergehen von Schmerzpatient:innen überprüft
  • Regelmäßige Schmerzmessung und Dokumentation
  • Qualifizierte und regelmäßig geschulte Mitarbeitende (Schmerzmentoren) und Pain Nurse
  • Interprofessioneller und interdisziplinärer Qualitätszirkel zur Schmerztherapie

Akutschmerztherapie

Seit November 2017 führt die Roland-Klinik die Zertifizierung „Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie“, welche für alle vier chirurgischen Abteilungen und die Anästhesie des Hauses gilt. Mit der ersten Zertifizierung hat die Klinik die Strukturen und Prozesse der Akutschmerztherapie festgelegt sowie die Anzahl der Schmerzmittel reduziert. Das Haus greift gezielt auf nur einige wenige Medikamente zurück, deren Wirkweise bestens dokumentiert und dem gesamten medizinischen und pflegerischen Personal gut bekannt ist. Eine gute Schmerzlinderung bei möglichst wenig Nebenwirkungen steht dabei immer im Zentrum.
In regelmäßigen Qualitätszirkeln kommt das gesamte Team der Akutschmerztherapie zusammen, hält systematisch Rückschau und protokolliert, wo gegebenenfalls Veränderungen oder Anpassungen nötig sind. Vorteil dieser regelmäßigen Zirkel ist, dass sich Menschen aus der Pflege und der Physiotherapie gemeinsam mit der Schmerzmedizin konstruktiv über praktische Erfahrungen und Schwierigkeiten aus dem Arbeitsalltag bei der Behandlung von Schmerzpatient:innen austauschen und damit Verbesserungen anschieben. „Im Qualitätszirkel erarbeiten wir gemeinschaftlich mögliche Anpassungen des Konzepts und deren Umsetzung“, erläutert Proske.

Hohe Kompetenz der Pflege

Für Fragen rund um die Pflege von Schmerzpatient:innen steht Pain Nurse Sina Tönjes sowie drei zu Schmerzmentoren geschulte Pflegekräfte bereit. Im Klinikalltag unterstützen, schulen und beraten sie Pflegefachkräfte in fachbezogenen Aufgaben und Schmerzeinschätzungen. Die Pain Nurse betreut Menschen mit akuten und chronischen Schmerzen auf allen Stationen, führt Schmerzvisiten durch und ist für die fachgerechte, praktische Umsetzung der Schmerztherapie mitverantwortlich.
Bei der postoperativen Vergabe von Schmerzmittel verfügt das Pflegeteam der Klinik über erweiterte Befugnisse: Sollten Operierte direkt nach einem Eingriff über starke Schmerzen klagen, kann die Pflegekraft sofort helfen und ein individuell ärztlich abgestimmtes Schmerzmittel verabreichen. Dieses Medikament wird noch während der OP, in sogenannten Anordnungsbögen, für die Pflege notiert. „So verkürzen wir die Reaktionszeit erheblich, weil die Pflege damit sofort auf den Schmerz reagieren kann“ erklärt Proske. Das jeweilige Medikament kann bis zu zweimal an die Schmerzpatient:innen verabreicht werden, dann muss eine ärztliche Rücksprache erfolgen.


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