Mo, 28.10.2024
CRPS-Weltaufmerksamkeitstag | CRPS Orange Day
Der internationale Aktionstag am Montag, 4. November 2024 will auf das Komplexe regionale Schmerzsyndrom (Complex Regional Pain Syndrome, kurz: CRPS) aufmerksam machen.
Das CRPS ist eine seltene, schwerwiegende Erkrankung, die nach Verletzungen oder Operationen auftreten kann, häufig geprägt von starken und anhaltenden Schmerzen. Der spontane Verlauf der Schmerzerkrankung ist individuell: in milder Ausprägung kann ein CRPS selbst ohne Therapie langsam zurückgehen – oder trotz Behandlung lange fortbestehen; in schwerer Ausprägung kann es die teilweise bis vollständige Funktionsunfähigkeit der verletzten Extremität bedeuten.
Anlässlich des Aktionstages bietet die CRPS Selbsthilfe Köln | Bremen am 4. November, von 10 bis 17 Uhr, einen Infostand für Betroffene, Angehörige, Ärzte, Therapeuten und alle Interessierten in der Roland-Klinik. Ehrenamtlichen, teilweise selbst Betroffene und Schmerztherapeuten der Roland-Klinik informieren über die Erkrankung, Diagnosefindung sowie Behandlungsmöglichkeiten.
Die Roland-Klinik in Bremen setzt bei der Behandlung des seltenen Schmerzsyndroms auf Schmerztherapie mit Neuromodulation und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Das Zentrum für Handchirurgie unter der Leitung von Chefarzt Dr. Giuseppe Broccoli behandelt häufig Patientinnen und Patienten mit CRPS. Dabei kommen Konzepte der Schmerztherapie, Physiotherapie, Ergotherapie, Lymphtherapie und Psychotherapie interdisziplinär zur Anwendung. „Eine spezifische und individuell abgestimmte Behandlung des CRPS ermöglicht nicht nur Schmerzlinderung, sondern verbessert bis normalisiert die Funktionsfähigkeit der verletzten Extremitäten und beeinflusst damit positiv die Lebensqualität der Betroffenen“, fasst Dr. Broccoli das auf mehreren Säulen bestehende Behandlungskonzept zusammen.
Im Wirbelsäulenzentrums unter der Leitung von Chefarzt Klaus Eberhard Kirsch nutzen Schmerzspezialisten bei der CRPS-Behandlung die Neurostimulation. „Durch Neurostimulation wird vor allem versucht, die Weiterleitung von Schmerzreizen zu hemmen oder zu verändern. Häufig liegt eine Ursache andauernder Beschwerden, beispielsweise nach Operationen, bei den Nerven. Genau dort setzt die Neurostimulation an. Über eine rückenmarksnahe Sonde werden geringe Stromimpulse abgegeben, die die Weiterleitung der Schmerzen hemmen oder verändern“, so Dr. Gunnar Jähnichen, Facharzt für Anästhesie und Oberarzt im Wirbelsäulenzentrum der Roland Klinik.
Das Bremer Krankenhaus möchte anlässlich des CRPS-Weltaufmerksamkeitstag die öffentliche Aufmerksamkeit auf die häufig übersehene Erkrankung lenken und damit CRPS-Patientinnen, -Patienten sowie deren Familien helfen. „Wir wollen die Leiden der Betroffenen mildern, aber auch die Gesellschaft insgesamt für die Herausforderungen von CRPS sensibilisieren und dazu beizutragen, dass angemessene Unterstützung und Ressourcen bereitgestellt werden“, erläutert Heinz Georg Parthey, behandelnder Oberarzt im Wirbelsäulenzentrum und Schmerzspezialist. „In Zusammenarbeit auch mit ambulanten Partnern, können wichtige Fragen rund um das CRPS geklärt und häufig eine optimale Therapie gefunden werden.“
Die CRPS Selbsthilfe Köln | Bremen ist eine gemeinnützige Selbsthilfeorganisation, die seit 2013 besteht und sich um CRPS-Betroffene und deren Angehörige kümmert. Sie ist in Köln und in Nordrhein-Westfalen und im Bundesland Bremen vor Ort und umzu tätig, aber auch darüber hinaus im ganzen Bundesgebiet bekannt. Die Selbsthilfegruppe in Köln bietet regelmäßige Gruppentreffen am letzten Freitag in ungeraden Monaten im St. Marien-Hospital in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs und in Bremen in den Räumen des Netzwerk Selbsthilfe (Am Brill) am letzten Freitag der ungeraden Monate an.
Weitere Informationen geben die nachfolgenden Webseiten: