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Do, 23.03.2023

Was macht eigentlich… eine Praxisanleiterin?

5 Fragen an Pflegefachkraft Michaela Sattel, eine der drei Praxisanleiterinnen in der Roland-Klinik

Welche Aufgaben hat eine Praxisanleiterin?
Als Praxisanleiterin kümmere ich mich um den praktischen Teil der Ausbildung zur Pflegefachmann/-Frau. Ich begleite die Auszubildenden während ihres praktischen Einsatzes und zeige ihnen, wie sie das bereits theoretische Wissen zu einem Thema in die Praxis umsetzen, damit sie für ihren späteren Werdegang bestens gerüstet sind.

Was sind die Voraussetzungen für diesen Beruf?
Praxisanleitung ist eine spezielle Weiterbildung in der Pflege. Mit Einführung der Generalistischen Pflegeausbildung müssen Interessierte mindestens ein Jahr eigene Berufserfahrung nach der Ausbildung als Grundvoraussetzung mitbringen. Daneben sind noch andere formale Voraussetzungen zu erfüllen: Eine Berufserlaubnis nach dem Pflegeberufegesetz, dem Altenpflegegesetz, oder dem Kinderkrankenpflegegesetz. Sind diese Formalien alle erfüllt, kann die 300 Unterrichtsstunden umfassende Weiterbildung zur Praxisanleitung, beginnen.

Was schätzen sie besonders an Ihrer Tätigkeit?
Den Wissenstransfer zwischen allen Beteiligten, also den Auszubildenden und den berufserfahrenen Pflegekräften. Die Azubis bringen aktuelle Pflegeerkenntnisse direkt aus den Pflegeschulen mit, und die bereits examinierten Pflegekräften können auf wertvolle Berufserfahrungen zurückgreifen.
Durch diesen permanenten Austausch lassen sich „eingeschlichene Routinen“ vermeiden. In den Pflegeschulen wird nach dem neuesten pflegewissenschaftlichen Stand gelehrt. Entsprechende Änderungen bei verschiedenen Tätigkeiten und Abläufen können so auch durch die Auszubildenden an das Pflegepersonal vermittelt werden, dessen Ausbildung schon einige Zeit zurück liegt.
Sich weiterzubilden ist immer wichtig und durch die Auszubildenden bin ich direkt im Lernprozess mit drin und kann mein Wissen weiter vertiefen. Wenn dann doch mal offene Fragen im Raum stehen, setzen wir uns gemeinsam hin und recherchieren gemeinsam nach Lösungen.

Welchen beruflichen Wunsch haben Sie?
Ich wünsche mir, dass die Tätigkeit der Praxisanleitung mehr wertgeschätzt wird. In vielen Bereichen hört man, dass Praxisanleiter:innen auf sich gestellt sind, wenn es um das Thema Ausbildung geht. 
Auch in der Roland-Klinik war es anfangs herausfordernd, manche Kolleginnen und Kollegen zu motivieren, den Auszubildenden zur Seite zu stehen. Letztlich profitieren aber alle davon. Denn wenn alle mithelfen, ist der Praxiseinsatz für die Auszubildenen schöner und befriedigender. Und perspektivisch weckt das ja auch die Lust, nach der Ausbildung weiter in unserer Klinik mitzuarbeiten. Eine Win-win-Situation für alle Seiten!

Welche Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach besonders wichtig in Ihrem Beruf?
Praxisanleiterinnen oder -anleiter sollten einige pädagogische Eigenschaften mitbringen: zum Beispiel Geduld und ein Gespür dafür, wie den jeweiligen Azubis Wissen am besten zu vermitteln ist.
Nach meiner Erfahrung ist es gut, mit den Auszubildenden auf Augenhöhe zu kommunizieren, bei der gemeinsamen Arbeit Spaß und Freude zu haben und wenn es angesagt ist, auch mal eine strengere Seite zu zeigen.
Kreativität kann in diesem Beruf ebenfalls hilfreich sein. Mit einem selbstentworfenen Memory theoretisches Fachwissen abzufragen oder zu vermitteln, macht beispielsweise einfach mehr Freude als Dinge vorzukauen und abzufragen.


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