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Do, 22.09.2022

Ein Implantat für das Iliosakralgelenk: weniger Schmerzen, dauerhafte Stabilität!



Verantwortlich für chronische Schmerzen im unteren Rücken ist häufig das Iliosakralgelenk, kurz ISG genannt oder auch Kreuzdarmbeingelenk. 
Rund 20 Prozent aller Rückenbeschwerden sind auf eine Funktionsstörung dieses Verbindungsgelenks von Wirbelsäule und Becken zurückzuführen. 


Unspezifische Schmerzen in Kreuz, Becken oder Hüfte, Sensibilitätsstörungen in den Beinen, Taubheitsgefühlen oder Kribbeln sind häufig die Folgen einer solchen ISG-Blockade. 
Auslöser dafür können Verschleiß und Arthrose, Unfälle, Überlastungen, Lockerungen der Bänder wie z.B. bei Frauen nach einer Geburt oder auch Entzündungen sein. 
Bereits eine konservative Behandlung mit Schmerzmitteln, manueller Therapie und lokale Wärme- bzw. Kältetherapie kann die Beschwerden häufig schon lindern. Bringen diese Methoden keine Besserung, kann im zweiten Schritt eine Infiltrationstherapie erfolgen, bei der Medikamente direkt in den schmerzenden Bereich gespitzt werden, und ggf. kommen spezielle ISG-Implantate in Frage. 
Mit solchen Implantaten – die Auswahl reicht von speziellen Schrauben aus Titan bis hin zu einem innovativen dreieckigen Typus aus dem 3D-Drucker – stabilisiert das Team um Chefarzt Klaus-Eberhard Kirsch im Wirbelsäulenzentrum das Iliosakralgelenk dauerhaft in einem minimalinvasiven Eingriff: 

Durch einen kleinen seitlichen Hautschnitt werden die passenden Implantate gewebeschonend zwischen Darm- und Kreuzbein eingesetzt und damit eine halt- und belastbare Verbindung zwischen Wirbelsäule und Becken geschaffen. „Nach rund vier Wochen der Mobilisation mit Gehhilfen sind unsere Patient:innen anschließend schnell wieder normal belastbar, aber vor allem dauerhaft und weitgehend schmerzfrei,“ erläutert Dr. Reza Habibifar, einer der Operateure und Leitender Oberarzt im Wirbelsäulenzentrum der Roland-Klinik.

Die verschiedenen Implantate werden jeweils durch einen nur wenige Zentimeter langen Schnitt in einem kurzen Eingriff von etwa 45 Minuten platziert. Das Einsetzen dieser Implantate ermöglicht bereits nach ca. vier- bis sechswöchiger Verheilung eine wieder vollständige Belastung, erhebliche Schmerzfreiheit und damit mehr Lebensqualität.


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