Mi, 15.07.2020
Was macht eigentlich … ein Wundexperte?
5 Fragen an Daniel Tröger, Pfleger und Wundexperte in der Roland-Klinik
In welcher Abteilung der Roland-Klinik sind Sie tätig und wie viele Wundexperten gibt es in der Roland-Klinik?
Ich arbeite als Pfleger in der Abteilung für Endoprothetik, Fußchirurgie, Kinder- und allgemeine Orthopädie. In meiner Funktion als Wundexperte bin ich aber abteilungsübergreifend im Einsatz. Es gibt bei uns je einen Wundexperten für zwei verschiedene Bereiche: Einer ist vor allem für die Vermeidung von Dekubiti, die Dokumentation und Behandlung sowie mit Inkontinenz assoziierter Dermatits zuständig, der andere für allgemeine Wunden und Wundheilungsstörungen.
Was sind die Hauptaufgaben von Wundexperten und in welchen Bereichen werden sie vor allem benötigt?
Wundexperten obliegt die fachgerechte Beurteilung und Versorgung von Wunden - bei entsprechender Anforderung in der gesamten Klinik. Zu unseren Hauptaufgaben zählen auch die Beratung, Durchführung und Dokumentation präventiver Maßnahmen sowie die Fortbildung der Kolleg/-innen. Im Rahmen von Schulungen bringen wir ihnen zum Beispiel die Möglichkeiten der besseren Wundheilung durch Prophylaxen näher. So spielt etwa die Auswahl des richtigen Verbandmaterials, angepasst an die jeweilige Wundheilungsphase, eine große Rolle. In unserer Klinik haben wir kaum Patient-/innen mit chronischen Wunden, deshalb ist unsere Arbeit als Wundexperte eher präventiv zu sehen.
Warum sind Sie Wundexperte geworden? Wie verläuft die Ausbildung?
Nach der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger habe ich in einer Abteilung für septische Chirurgie gearbeitet - das Thema Wunden hat mich danach nie mehr losgelassen. Als die Weiterbildung zum Wundexperten in der Roland-Klinik angeboten wurde, habe ich mich sofort beworben und konnte im Dezember 2018 die Ausbildung beginnen. Es handelt sich dabei um einen zweiwöchigen theoretischen Kurs inklusive schriftlicher Abschlussprüfung. Zusätzlich muss nach Hospitation in einer Wundambulanz eine Facharbeit erstellt werden.
Was schätzen Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?
Als Pfleger schätze ich den Kontakt zu den Patient-/innen, denen ich in einer für sie außergewöhnlichen Situation motivierend, beratend und gelegentlich auch Trost spendend zur Seite stehen kann. Ein positives Feedback von Patient/-innen, die sich kompetent und empathisch betreut fühlen, ist die beste Motivation für meinen Job. Besondere Freude als Wundexperte macht es mir, wenn ich sehe, wie die Wundheilung durch die Auswahl der richtigen Wundversorgung und gegebenenfalls sekundärer Maßnahmen schnell und komplikationslos voranschreitet.
Was ist eine besondere Herausforderung an Ihrer Tätigkeit als Wundexperte?
Die größte Herausforderung ist es, alle an der Versorgung von Wunden beteiligten Mitarbeiter/-innen immer auf dem aktuellen Wissensstand zu halten – sowohl was die theoretischen Kenntnisse als auch die praktischen Fähigkeiten betrifft.