Schulter: Schulterinstabilität

Diagnose / Therapie / Ansprechpartner

Eine Schulterinstabilität liegt vor, wenn der Humeruskopf (Schulterkugel) partiell aus der Pfanne gleitet. Hierzu kommt es aufgrund einer Laxheit der glenohumeralen Bänder, die die Kugel in der Pfanne halten. Es kann sich um eine vordere, hintere oder untere Instabilität handeln. Da über dem Humeruskopf das Acromion liegt und die Bewegung nach oben beschränkt, gibt es keine obere Instabilität. Es gibt eine unidirektionale und eine multidirektionale Instabilität. Bei einer unidirektionalen Instabilität subluxiert die Schulter nur in eine Richtung (z. B. nach vorn). Bei einer multidirektionalen Instabilität ist die Schulter in mehrere Richtungen instabil (z. B. nach vorn und unten).

Ursachen der Schulterinstabilität

Eine Schulterinstabilität kann die Folge einer Verletzung (z. B. eines Labrum-Risses) oder einer Luxation sein. Sie kann auch angeboren oder die Folge einer genetischen Erkrankung (laxe Gelenke) sein.

Symptome

Patienten mit Schulterinstabilität spüren, dass die Schulter aus der Pfanne und wieder hineinspringt. Sie haben Schmerzen in der Schulter, spüren ein Knacken oder Reiben bei Bewegungen der Schulter und haben oft eine Schulterschwäche. Patienten mit mittelstarker oder starker Instabilität können ihre Schulter eventuell auf Kommando subluxieren und geben häufig damit an, “zwei Gelenke” zu haben.

Diagnose

Der Arzt untersucht die Schulter und andere Körperteile auf eine Laxheit. Bei der Untersuchung wird auf den Humeruskopf eine nach vorn, unten und hinten gerichtete Kraft ausgeübt. Wenn der Arzt den Humeruskopf aus der Pfanne bewegen kann, liegt eine Instabilität vor. Patienten, die ihren Daumen an den Unterarm drücken, Ellenbogen und Knie überstrecken und die Haut vom Handrücken erheblich anheben können, haben ein erhöhtes Risiko für eine Schulterinstabilität.

Therapie

Nichtoperativ

Krankengymnastik ist der Schlüssel zur Behandlung einer Instabilität. Sowohl Patienten mit unidirektionaler als auch solche mit multidirektionaler Instabilität werden zunächst krankengymnastisch behandelt, sofern die Instabilität nicht Folge einer Verletzung ist. Die Therapie stärkt die Schultermuskeln und ermöglicht eine bessere Kontrolle über den Humeruskopf.

Operativ

Bei Patienten mit unidirektionaler Instabilität, bei denen die nichtoperative Behandlung nicht anspricht, sollte eine operative Raffung der Gelenkeinfassung (Kapsel) und Sanierung von Labrum-Schädigungen erfolgen. Patienten mit multidirektionaler Instabilität sollten nur operiert werden, wenn die Krankengymnastik nach mindestens einem Jahr nicht angesprochen hat. In diesem Fall muss die gesamte Schulterkapsel gerafft werden. Dies erfolgt, indem man Fäden durch die Kapsel zieht und diese verknotet, um die Kapsel mit sich selbst zu vernähen.

© Arthrex GmbH. Quelle: www.orthoillustrated.com

Ansprechpartner

Zentrum für Schulterchirurgie, Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie
Dr. Rüdiger Ahrens

Tel 0421.8778-372
Fax 0421.8778-373
Mail orthopaedie2@roland-klinik.de