Schulter: Schultereckgelenkssprengung

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Was ist eine Schultereckgelenksprengung?

Eine Schultereckgelenksprengung ist eine Zerrung des Acromioclaviculargelenks (AC-Gelenks), in dem Schlüsselbein und Schulterblatt zusammenlaufen. Das Gelenk wird durch zwei Bändergruppen stabilisiert. Bei einer Schultereckgelenksprengung sind diese Bänder gezerrt oder gerissen.

Ursachen für eine Schultereckgelenksprengung

Eine Schultereckgelenksprengung tritt als Folge eines Traumas wie eines Sturzes direkt auf die Schulter auf.

Symptome

Der Patient klagt über Schmerzen im AC-Gelenk und Beschwerden beim Bewegen der Schulter. Wenn Bänder, die das Gelenk zusammenhalten, komplett gerissen sind, bewirkt das Gewicht des Arms, dass das Schlüsselbein hervortritt und unter der Haut eine Vorwölbung bildet.

Diagnose

Es wird nach einem Sturz auf die Schulter gefragt. Wenn eine Deformität nicht sofort erkennbar ist, löst der Arzt die Schmerzen durch Druck auf das AC-Gelenk aus. Zum Ausschluss einer Fraktur des Schlüsselbeins oder Schulterblatts wird geröntgt.

Therapie

Nichtoperativ

Es gibt sechs Arten der Schultereckgelenksprengung, die mit römischen Ziffern bezeichnet werden. Die Typen I, II und gelegentlich auch III können nichtoperativ behandelt werden. Bei Typ I und II sind die stützenden Gelenkbänder gedehnt, aber nicht gerissen. Der Arzt verordnet eine Schlinge zur Linderung. Bei Typ III sind die Bänder gerissen, allerdings bleibt ein Anteil des Schlüsselbeins im AC-Gelenk. Der Arzt verordnet eine Schlinge oder einen Rucksackverband, um das Schlüsselbein wieder in das Gelenk zu drücken.

Operativ

Bei Patienten mit einer Sprengung III. Grades, die nicht mit der Deformität zurechtkommen, weiter Schmerzen haben oder Sportler sind, die Bewegungen über Kopf ausführen, sollte eine operative Rekonstruktion erwogen werden. Patienten mit Verletzungen vom Typ IV, V und VI müssen operiert werden, weil das Schlüsselbein sehr weit von seiner ursprünglichen Position entfernt ist. Bei frischen Verletzungen reponiert der Arzt das Schlüsselbein zunächst in seine ursprüngliche Lage. Anschließend wird das Schlüsselbein mit einer Vorrichtung, einem Transplantat oder beidem am so genannten Coracoid des Schulterblatts fixiert. Bei älteren Verletzungen wird das Ende des Schlüsselbeins entfernt. Dann wird ein Band entnommen und in das Ende des Schlüsselbeins eingesetzt, um die gerissenen Bänder zu rekonstruieren. Nach der Operation muss eine Schlinge getragen werden, um die Rekonstruktion zu schützen, und es wird mit Krankengymnastik begonnen, um Beweglichkeit und Kraft im Schultergelenk wiederzuerlangen.

© Arthrex GmbH. Quelle: www.orthoillustrated.com

Ansprechpartner

Zentrum für Schulterchirurgie, Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie
Dr. Rüdiger Ahrens

Tel 0421.8778-372
Fax 0421.8778-373
Mail orthopaedie2@roland-klinik.de