Fuß: Außenbandlockerung Sprunggelenk

Diagnose / Therapie / Ansprechpartner

Begriffsklärung und Entstehungsursachen

Als chronische Instabilität im Außenband bezeichnet man ungenügend behandelte Bandverletzungen mit anschließend kontinuierlich auftretenden Misstritten (Umknicken etc.). Die Ursache für die vorausgehende Bandverletzung ist meist ein Unfall. Im Sport sind sie beispielsweise eine sehr häufige Unfallfolge. Am Außenknöchel gibt es drei Bänder, die zur Stabilisierung benötigt werden. Wenn sie reißen, sind meist das vordere und das mittlere Band betroffen. Das hintere Band ist geschützter und damit weniger gefährdet.

Symptome und Beschwerden

Mit dem Phänomen der „Misstritte“ ist die Symptomatik einer chronischen Außenbandlockerung schon gut umschrieben: Das Aufsetzen des Fußes vor allem im Lauf oder auf kippligem Untergrund ist nicht sicher. Es kommt schnell zum Umknicken nach außen und das schmerzt.

Diagnostik

Das Röntgenbild gibt Aufschluss über den Zustand des Gelenkes. Hilfreich bei älteren Verletzungen kann eine sogenannte „gehaltene Röntgenaufnahme“ des Sprunggelenks. Der Fuß wird in eine spezielle Halterung gespannt und zeitgleich belastet. Dabei kann beurteilt werden, in welchem Maße das Gelenk (z.B. aufgrund chronisch gelockerter Bänder) aufklappbar ist.

Behandlung

Konservative Behandlung

Bei einer chronischen Außenbandlockerung ist die konservative Therapie immer die erste Wahl: Es werden krankengymnastische Übungen zur Verbesserung von Geschicklichkeit und Gleichgewicht und zur Kräftigung der Muskulatur eingesetzt. Diese Therapie erzielt oft schon eine wesentliche Verbesserung, so dass sich eine Operation für viele Patienten erübrigt. Aber auch Patienten, die später doch operiert werden sollten, ist diese krankengymnastische Phase eine ideale Vorbereitung für die postoperative Nachbehandlung.


Operative Behandlung

Es gibt mehrere operative Techniken, die seit Langem Anwendung finden:
Bandrekonstruktionen (unter Verwendung einer Bandplastik) dienen der möglichst genauen Wiederherstellung der Bandverhältnisse vor dem Unfall. Dadurch kann die Funktionalität des oberen und des unteren Sprunggelenks zum größten Teil wiederhergestellt werden.


Bei einem knöchernen Ausriss sollte dieser möglichst in Originalposition refixiert werden.

Alternativ wird auch eigenes Sehnengewebe (von anderer Stelle) benutzt, um stark lädierte Bänder zu ersetzen. Hierbei wird die verwendete Sehne durch Bohrkanäle im Außenknöchel und im Sprungbein gezogen und vernäht.


Nachbehandlung

Nach der Operation wird der Knöchel für circa 4 Wochen mittels einer Orthese ruhiggestellt. Im Anschluss erfolgt eine physiotherapeutische Phase zum Aufbau von Koordination und Muskelkraft.
In dieser Zeit wird das verletzte Bein durch die Verwendung von Gehhilfen im Alltag für 4 bis 6 Wochen entlastet. Sport kann je nach Muskelaufbau und Belastungsprofil etwa 4 bis 6 Monaten wieder normal getrieben werden.

Ansprechpartner

Zentrum für Schulterchirurgie, Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie
Dr. Rüdiger Ahrens

Tel 0421.8778-372
Fax 0421.8778-373
Mail orthopaedie2@roland-klinik.de