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Mo, 13.03.2017

Was macht eigentlich ein… Pflegedienstleiter?

5 Fragen an Jens Bergmann, Pflegedienstleiter der Roland-Klinik

Womit starten Sie in ihren beruflichen Tag?

Jeden Morgen zu Dienstbeginn verschaffe ich mir einen Überblick über die aktuellen Gegebenheiten in der Klinik. Ich checke die Bettenbelegung, welche Patientenaufnahmen und -entlassungen für den Tag geplant sind. Anhand der Dienstpläne kann ich erkennen, ob Mitarbeiter erkrankt sind, wo also gegebenenfalls Pflegepersonal „nachgesteuert“ werden muss, oder wo es aufgrund der aktuellen Situation zu personellen Engpässen kommen kann.
Jeden Tag um 8:30 Uhr treffe ich mich dann mit meinen Pflegerischen Teamleitungen von den Stationen und Bereichen zu einer kurzen Morgenbesprechung. Dort wird bei Besonderheiten gemeinsam entschieden, wie reagiert werden soll und ich bekomme einen Überblick darüber, welche Besonderheiten oder Probleme am Vortag aufgetreten sind.

Was sind typische Aufgaben für eine Pflegedienstleitung?

Die meisten meiner Aufgaben sind Verwaltungstätigkeiten, beginnend mit der Organisation des Alltags im Pflegedienst unserer Klinik, über die Akquise von neuen Mitarbeitenden in den mir unterstellten Bereichen bis hin zu Controllingaufgaben, um sicherzustellen, dass der Pflegedienst der Roland-Klinik gut aufgestellt ist. Die meisten dieser Aufgaben kann ich nur in Zusammenarbeit mit Kollegen durchführen. Da arbeite ich mit allen Bereichen des Hauses – vom ärztlichen Dienst bis zur Verwaltung – eng zusammen.
Letztlich bin ich auch das Bindeglied zwischen Pflegedienst und Geschäftsleitung. Durch die Kultur der offenen Tür ist es in unserer Klinik jedoch auch möglich, dass Mitarbeitende ihre Anliegen direkt mit der Geschäftsleitung besprechen. Und natürlich muss ich mich auch um die Weiterentwicklung des Pflegedienstes der Klinik kümmern, damit wir auch in den kommenden Jahren effektiv und erfolgreich weiter arbeiten können.
Zur Mitarbeit in der Pflege reicht die Zeit oft nicht, auch wenn das eine gute Möglichkeit darstellt, den Kontakt zur Basis nicht zu verlieren.

Welche Qualifikation(en) braucht eine Pflegedienstleitung?

Eine rechtliche Vorschrift zur Qualifikation eines Pflegedienstleiters in Kliniken gibt es nicht. Traditionell ist diese Position jedoch mit jemandem besetzt, der eine pflegerische Ausbildung vorweisen kann. In meinem Fall habe ich zunächst Krankenpfleger gelernt und auch einige Jahre als solcher gearbeitet. Dabei habe ich verschiedene Bereiche durchlaufen: Über die Arbeit auf einer Station, einer Intensivstation und verschiedenen Anästhesieabteilungen und letztlich als Pflegedienstleiter habe ich in unterschiedlichen Häusern gearbeitet, bevor ich meine Position hier in der Roland-Klinik angetreten habe. Natürlich ist heute ein Pflegedienst nicht ohne eine Weiterbildung in betriebswirtschaftlichen Fächern zu leiten. Daher habe ich ein berufsbegleitendes Studium Pflegemanagement absolviert und dieses mit dem akademischen Grad „Pflegewirt (FH)“ abgeschlossen. Es ist jedoch auch möglich sich mit einer Weiterbildung für leitende Pflegekräfte, wie sie etwa vom Berufsverband angeboten wird, zu qualifizieren.
Ich halte es für sehr wichtig, einen pflegerischen Hintergrund zu haben. Ein wenige Wochen dauerndes Praktikum während des Studiums reicht meines Erachtens nicht aus, um mit den Mitarbeitenden fachlich auf Augenhöhe sprechen zu können. Voraussetzung für ein Pflegemanagement-Studium ist dies jedoch nicht.

Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Ursprünglich war es gar nicht von mir geplant eine Ausbildung zum Krankenpfleger zu absolvieren. Es sollte ein „Durchgangsschritt“ sein, um mich dann zu einem anderen Beruf zu qualifizieren. Dann hat mir die Ausbildung jedoch durch die Vielseitigkeit und den Kontakt zu den Patienten so gut gefallen, dass ich zunächst dabei geblieben bin. Die Freude, dabei mithelfen zu können, kranke Mitmenschen auf ihrem Weg zur Genesung helfend zu begleiten, hat sich bis heute gehalten – auch wenn ich jetzt kaum mehr direkt am Patienten arbeite.

Welche ist die Tätigkeit, mit der Sie die meiste Zeit verbringen?

Gespräche – persönlich oder am Telefon, Aktenstudium und Besprechungen mit verschiedenen internen oder externen Akteuren. Bei all diesen Dingen darf die Basis nicht vergessen werden, daher plane ich auch immer Rundgänge durch die Klinik mit ein, um Präsenz zu zeigen und auch auf kurzem Wege ansprechbar zu sein.


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