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Di, 22.04.2008

Roland-Klinik hilft zwei Kindern aus Afghanistan

Der gemeinnützige Verein „Kinder brauchen uns e.V. “ hilft seit 2001 in Not geratenen Kindern weltweit. Am 20. Februar 2008 holte er mit der „Kinderluftbrücke Hamburg –Kabul“ insgesamt 60 verletzte Jungen und Mädchen aus Afghanistan nach Deutschland, damit sie hier medizinisch behandelt werden. Die Roland-Klinik nahm zwei der afghanischen Kinder auf: Ein elfjähriges Mädchen und einen neunjährigen Jungen. Beide erlitten Verletzungen, mit denen sie in ihrem Heimatland zwar ins Krankenhaus kamen, die dort aber nur unzureichend behandelt werden konnten. Dadurch erlitten sie bleibende Schäden, die die Experten der Roland-Klinik nun beheben konnten.

Das Mädchen Arezu lag vor einem Jahr mit ihrem ganzen Köper unter einer umgestürzten Steinmauer. Durch das enorme Gewicht der Steine wurde ihre Hüfte in Mitleidenschaft gezogen. „Arezus Schenkelhalsfraktur wurde in Afghanistan zwar operiert, aber die OP ist nicht wirklich geglückt. Aus der Fraktur hat sich eine Fehlstellung entwickelt. Dadurch war Arezu in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt, hinkte und hatte dementsprechende Schmerzen“, erklärt Eva Wihtol. Die Oberärztin am Zentrum für Endoprothetik, Fußchirurgie, Kinder- und Allgemeine Orthopädie in der Roland-Klinik operierte das Mädchen daher am 28. Februar gemeinsam mit Chefarzt Dr. Bertram Regenbrecht und korrigierte die Fehlstellung mit einer so genannten Umstellung.

Ganz ähnlich erging es Rahman. Der Junge kam mit einem entzündeten Ellenbogenbruch in die Roland-Klinik. Diese Infektion und die damit einhergehenden Schmerzen führten zu einer Versteifung des Gelenks. „Das ist für einen quirligen Neunjährigen natürlich ein mehr als unglücklicher Zustand“, so Dr. Hans Gerd Pieper, Chefarzt am Zentrum für Schulterchirurgie, Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie. Er operierte Rahman und verhalf seinem Ellenbogen somit wieder zu mehr Beweglichkeit. „Rahman muss unheimliche Schmerzen erlitten und schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht haben. Zu Anfang war es kaum möglich, als Arzt an ihn heranzukommen“, berichtet Dr. Pieper. Glücklicherweise konnten die behandelnden Ärzteteams auf die Unterstützung ihres Kollegen Dr. Ataie bauen. Der Anästhesist kommt selbst aus Afghanistan, spricht die Sprache der Kinder und konnte so schnell eine gute Beziehung zu ihnen aufbauen. In der weiteren Behandlung war er des Öfteren als Dolmetscher tätig. „Das war sehr wichtig für die beiden Kinder. Und vor allem die wirklich aufopferungsvolle Betreuung durch unser Pflegepersonal. Die Schwestern und Pfleger haben das Vertrauen der Kinder gewonnen und so natürlich auch die Arbeit für uns Ärzte erleichtert. Ganz zu schweigen von Kleiderspenden und ähnlichem, die sie organisiert haben“, betont Eva Wihtol und ergänzt: „Ein weitere Dank gebührt den Gasteltern, die die Kinder hier in Bremen aufgenommen haben. Die afghanischen Familien kümmerten sich nach ihrer Entlassung um Arezu und Rahman, brachten sie zur nachsorgenden Physiotherapie in die Roland-Klinik und gaben den beiden einfach ein Zuhause während ihrer Zeit in Bremen.“

Mittlerweile sind Arezu und Rahman wieder genesen und können bald die Heimreise zu ihren Familien nach Afghanistan antreten.

Mehr über die Kinderluftbrücke: www.kinder-brauchen-uns.de

Für diese und ähnliche Aktionen ist der Verein „Kinder brauchen uns e.V.“ auf Spenden (z.B. für Flugtickets der Kinder) angewiesen. Spendenkonto:

Kinder brauchen uns e. V.
Sparkasse Mülheim a. d. Ruhr / Konto: 463074100 / BLZ: 362 500 00
Verwendungszweck: Kinder-Luftbrücke Bremen


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